Weihbischof Karrer segnet Gemeindezentrum

Mit einem Gemeindefest am Sonntag , 22. Oktober, feiert die Chaldäische Katholische Gemeinde Mar Shimon Bar Sabbai die Eröffnung des ersten chaldäischen
Zentrums in Europa. Mit finanzieller Unterstützung durch die Diözese
Rottenburg-Stuttgart und durch handwerkliche Eigenleistung sanierte die
Gemeinde die Räumlichkeiten rund um die St. Pauluskirche in Stuttgart-Rohracker. Weihbischof Matthäus Karrer und Pfarrer Sizar Happe feiern den Festgottesdienst am Sonntag um 11.00 Uhr.

Mit rund 1,5 Millionen Euro unterstützte die Diözese
Rottenburg-Stuttgart die Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen des aus
den 60er Jahren stammenden dreigeschossigen Gebäudekomplexes. Dazu
zählten die energetische Ertüchtigung durch Dämmung, neue Fenster,
neue Elektro- und Wasserleitungen sowie Brandschutzeinrichtungen.

An jedem Wochenende kommen in Stuttgart-Rohracker rund 400 bis 500
chaldäische Christen zusammen. Zur Gemeinde zählen insgesamt 6.000
Gläubige: 2.000 kommen aus dem Großraum Stuttgart, weitere 1.500 aus
der ganzen Diözese und 2.500 von außerhalb der Diözese.

Laut Pfarrer Sizar Happe stammen etwa 80 Prozent der Gläubigen aus dem
Irak, weitere 10 Prozent aus Syrien und nochmals 10 Prozent aus der
Türkei. Die Situation für Christen im Irak sei nach 2003 zunehmend
schlechter geworden, insbesondere nach 2014 mit dem Erstarken des IS, so
Pfarrer Happe. Derzeit gäbe es für Christen im Irak keine klare
Zukunftsperspektive. „Die Christen haben Angst, sie haben das Vertrauen
verloren und keine Hoffnung mehr, in der Heimat bleiben zu können oder
gar zurückzukehren“.

Auf Initiative von Bischof Gebhard Fürst wurde den chaldäischen
Christen in der Diözese Ende 2014 die Pauluskirche in
Stuttgart-Rohracker von der Katholischen Gesamtkirchengemeinde St. Urban
überlassen. In einem ersten Bauabschnitt erfolgte die Sanierung des
dazugehörigen Gemeindezentrum zwischen Oktober 2016 und Sommer 2017. Mit
einem zweiten Bauabschnitt soll im Januar begonnen werden.

Die chaldäische Gemeinde hat nicht den Status einer muttersprachlichen
Gemeinde wie andere Gemeinden für Katholiken anderer Nationalität. Sie
untersteht dem orientalischen Kirchenrecht. Ist kein chaldäischer
Bischof im Land, sind die chaldäischen Katholiken als Personalgemeinde
unmittelbar dem örtlichen Bischof zugeordnet.

Die chaldäische Kirche ist seit dem 16. Jahrhundert mit der
römisch-katholischen uniert und gehört zu den ältesten überhaupt.
Während christliches Leben in Ländern des Vorderen Orients von
Auslöschung bedroht ist, entstanden in Europa neue auf Dauer
angelegte Gemeinden.

 

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