Am Zweiten Adventssonntag, 7. Dezember 2014, wird die Chaldäische Gemeinde „Mar Schimon Bar Sabai“ nachmittags zum ersten Mal in der St. Paulus-Kirche in der Dürrbachstraße in Rohracker Gottesdienst feiern.
Die Chaldäisch-Katholische Kirche ist eine seit 1552 mit Rom verbundene, aber eigenständige Kirche, deren Wurzeln bis in die Anfänge des Christentums zurückreichen. Ihre liturgische Sprache ist bis heute Aramäisch, die Sprache Jesu. Ihr geistliches Oberhaupt mit dem Titel „Patriarch von Babylon“ hat seinen Sitz in Bagdad. Von den rund zwei Millionen chaldäischen Christen leben heute nur noch etwa 400.000 in ihrem Ursprungsland Irak, große Teile dieser Kirche sind durch Verfolgung und Vertreibung in alle Welt verstreut. Seit den Terrorangriffen des sogenannten „Islamischen Staates“ im Sommer 2014 sind hunderttausende Chaldäer als Vertriebene im nordirakischen Kurdistan untergekommen. Andere flohen nach Europa.
Die dramatische Entwicklung im Ursprungsland und die aktuelle Situation in der Heimat der Chaldäischen Christen und unserer gemeinsamer Glaube verpflichtet uns als Kirche, dass wir unseren Geschwistern im Glauben helfen, auch in unserer Stadt eine Heimat zu finden.
Daher verstehen wir die neue Nutzung der Kirche als einen kleinen Mosaikstein in den gesamtgesellschaftlichen Bemühungen, Menschen mit Migrationshintergrund eine Heimat in unserer Stadt geben zu können.
Bis zum Jahr 2012 feierte die Kirchengemeinde St. Paulus in der Pfarrkirche St. Paulus Rohracker Gottesdienste. Seit der Schließung vor knapp zwei Jahren stand die Kirche leer und die Gottesdienste der Kirchengemeinde werden in der St. Markus-Kirche in Hedelfingen gefeiert.
Heißen wir die chaldäischen Christinnen und Christen mit Pfarrer Sizar Happe und Pfarrer Nashwan Cosa bei uns im Stadtbezirk und in unseren Kirchengemeinden freundschaftlich willkommen!
