Ein ökumenischer Gottesdienst erinnert an die Bombardierung
Stuttgarts vor 75 Jahren
In der Nacht vom 12. auf den 13. September 1944 löste einer der schwersten Luftangriffe auf Stuttgart einen Feuersturm in der Innenstadt aus. Anlässlich des Jahrestages gedenken die Kirchen in einem Gottesdienst am Freitag, 13. September, der Zerstörung und der zahlreichen Opfer des Bombardements. Der ökumenische Gottesdienst findet um 16.30 Uhr in der Domkirche St. Eberhard statt.
Stuttgart war das Ziel einer Reihe von Luftangriffen.
Bereits im Juli 1944 richteten sie sich auf die Innenstadt und trafen diese
schwer. Am 12. September, kurz vor Mitternacht, brachten dann der Bombenhagel
und die anschließende Feuersbrunst einem Großteil der Innenstadt die vollständige
Zerstörung. Über 2000 Menschen wurden verletzt oder getötet. Zahlreiche
Kirchen, darunter auch die evangelische Stiftskirche und die katholische St. Eberhards-Kirche,
lagen in Trümmern. Das Gedenken an all die Zerstörung und das Leid der Menschen
lassen Christian Hermes, Dompfarrer und Stadtdekan, Dankbarkeit empfinden für
den Frieden und die Freiheit, in der wir leben können. „Zugleich machen sie
aufmerksam auf die unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt, die wir damals wie
heute beklagen müssen“, so Hermes.
Der Gottesdienst wird neben Hermes vom Cannstatter Dekan
Eckart Schultz-Berg, dem ACK-Vorsitzenden Hartmut Hilke sowie der Dommusik
Stuttgart gestaltet. Zur Sprache kommen werden Erinnerungen des Theologen
Helmut Thielicke, der in jener Zeit in Stuttgart lebte. Schultz-Berg wird in
seiner Predigt der Frage nachgehen, wie die Menschen von damals dieses
unbeschreibliche Leid verkraften konnten. Die Bombennacht verpflichte zum
besonderen Einsatz für den Frieden. „Doch der Friede“, so Schultz-Berg, „ist
ein flüchtiger Geselle. Wir müssen uns für ihn engagieren und uns bemühen, dass
Gerechtigkeit herrscht und dadurch weniger Anlass zum Unfrieden besteht!“ Während
des Gedenkens wird Glockengeläut an die Opfer erinnern.